Gedanken zum Weltfrauentag

Copyright: Annette Zoepf/Stadt Augsburg

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Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen ist derzeit „noch 300 Jahre entfernt“.

Jedenfalls dann, wenn die Uno-Frauenrechtskommission mit ihrer Prognose recht behält. António Guterres sagte vor der Uno-Vollversammlung in New York: »Die über Jahrzehnte erzielten Fortschritte verschwinden vor unseren Augen.« Als Beispiele nannte er Müttersterblichkeit, die Verdrängung von Mädchen aus Bildungseinrichtungen und Kinderehen. Besonders schlimm sei die Lage in Afghanistan, wo die radikalislamischen Taliban Frauen und Mädchen aus dem öffentlichen Leben verbannt haben. Selbst Schaufensterpuppen dürfen dort kein Gesicht mehr zeigen.

Vor diesem Hintergrund kann man sich fast über die Herausforderungen freuen, die in Deutschland in Sachen Gleichberechtigung noch vor uns liegen. Welche das sind, durfte ich am Montag Abend beim Frauenempfang der Stadt Augsburg im Goldenen Saal des Rathauses diskutieren. Vielen Dank an OB Eva Weber für die Einladung!

Neben mir auf dem Podium zu „Frauen - Macht - Zukunft“, das ich moderieren durfe, saßen vier spannende Pionierinnen:

Die Fifa-Schiedsrichterin Daniela Göttlinger, nach deren Pfeife nicht nur Frauen, sondern auch Männer tanzen und spielen müssen.

Die Managerin Vera Schneevoigt, die auf dem Zenit ihrer Karriere auf Macht verzichtet hat, um ihre Eltern und Schwiegereltern zu pflegen.

Die Fotografin, Mutter und Soziologin Natalie Stanczak, die ein Buch mit dem interessanten Titel „Bis eine* weint!“ mitherausgegeben hat und über die Plattform „Faces of Moms“ Austausch und Solidarität zwischen Müttern und Sorgepersonen möglich machen will.

Und Nazli Hanna, die Leiterin der Augsburger Mädchenfachstelle Talitha des Bistums Augsburg, die es für eine Illusion hält, dass man alles im Leben schaffen kann, wenn man sich nur stark genug anstrengt. Strukturellen Rassismus gebe es auch in Deutschland noch überall.

Bleibt wohl auch in Bayern noch einiges zu tun die nächsten 300 Jahre.