Blickkontakt mit Trump

Falls sich jemand fragt, wie Donald Trump aussieht, wenn er gerade nicht twittert? Ungefähr so wie auf dem Ölgemälde, das kürzlich im Kapitol von Colorado enthüllt wurde. Die Künstlerin Sarah Boardman sagte bei der feierlichen Enthüllung ihres Trump-Portraits, sie wollte den Amerikanischen Präsidenten mit einem neutralen Gesichtsausdruck einfangen: “Not confrontating, not angry, not twittering.”

Es hat fast die gesamte erste Amtszeit Donald Trumps gedauert, bis sein Bildnis diesen Monat endlich Einzug in die Ahnengalerie der US-Präsidenten im Kapitol von Colorado halten durfte. Colorado ist ein demokratischer Staat, Denver eine sehr liberale Stadt. Deswegen hatte sich lange Zeit einfach keiner darum gekümmert, die 10.000 Dollar Spendengelder einzutreiben, mit denen das Ölgemälde des aktuellen Präsidenten in der Regel angefertigt wird. Erst als vergangenes Jahr Aktivisten ein Bild von Vladimir Putin an der freie Stelle in der Ahnengalerie im Kapitol aufstellten, kam Bewegung in die Angelegenheit.

Der Republikaner Kevin Grantham trieb in der folgenden Woche in Rekordgeschwindigkeit die nötigen Spendengelder für das Trump Portrait ein. Vergangene Woche wurde es aufgehängt. Grantham sagte auf der Einweihungsfeier: “Egal, ob Ihnen das Bild ein Lächeln ins Gesicht zaubert oder ihren Blick verfinstern lässt. Vergessen Sie nie, dass beide Reaktionen legal sind. Denn Sie leben in den Vereinigten Staaten von Amerika.”