Die da unten

Die da unten – so heißt meine neue Kolumne im DER SPIEGEL -Magazin. Ich freue mich sehr, die Tradition der politischen SPIEGEL-Heft-Kolumne nach Jakob Augstein und Jan Fleischhauer, Markus Feldenkirchen und Alex Neubacher künftig mit Leben füllen zu dürfen.

Die da unten, das bin ich: Eine Frau, die vom Süden der Republik aus auf die Berliner Politik blickt. Ich versuche, das zu halten, was die CSU in Bayern seit Jahren mal mehr, mal weniger erfolgreich verspricht, nämlich „näher am Menschen“ zu sein.

Im aktuellen Heft stelle ich ausgehend von einem Gespräch mit Studierenden die Frage, ob Scholz Zeitenwende auch als „Teilzeitenwende“ funktionieren kann? „Wo seht ihr euch in 10 Jahren“, hatte ich die Mittezwanzigjährigen gefragt und zu meiner Überraschung erfahren, dass sehr viele sehr ernsthaft erwägen, künftig – egal wo – in Teilzeit arbeiten zu wollen.

Einerseits ist der frühe Fokus auf Themen wie die richtige Work&Life Balance sicher gesund, womöglich vernünftig und irgendwie auch mutig mit Blick auf sinkende Löhne, steigende Preise und eine drohende Inflation. Andererseits wird es in Zeiten wie diesen ohne Kraftanstrengungen auch jüngerer Generationen kaum gelingen, einen Schuldenberg wie das 100 Milliarden hohe Sondervermögen Bundeswehr abzutragen.

Könnte ein Teilzeit-Deutschland im globalen Wettbewerb bestehen, seine Werte oder gar sein Land mit Waffengewalt verteidigen? Die Ukrainer möchten das derzeit sicherlich nicht für uns ausprobieren.